Kriegsgräberstätte Reifferscheid

1163 Kriegstote des 2. Weltkrieges

 

53940 Reifferscheid - Oberreifferschied

50.472489   6.461840

 

 

Geschichte:

 

Der Soldatenfriedhof Reifferscheid befand sich an der Stelle des jetzigen Gemeindefriedhofs - auf dem "Burghövel", auf den Oberpfarrer Karl Schumacher aus Reifferscheid im Herbst/Winter 1944/45 unter Lebensgefahr die Gefallenen auf ihrem letzten Weg begleitet hat. Nach der Beschlagnahmung eines Teils vom Gemeindefriedhof und einiger angrenzender Parzellen durch das Militär in den letzten Kriegstagen scheute er keine Mühe, trotz Artilleriebeschusses tote Soldaten einzusargen und zu bestatten. So wuchs neben und über dem Gemeindefriedhof eine große Anzahl brauner Holzkreuze über einfachen Gräbern heran, denn immer wieder wurden neue Kriegstote gefunden, nach Reifferscheid gebracht und hier bestattet. 876 deutsche Soldaten und an Kriegsfolgen verstorbene Zivilpersonen konnten hier beerdigt werden.

 

Der Ehrenfriedhof liegt in einem alten Buchen- und Kiefernwäldchen am "Kuhbüsch" gegenüber der Burg zwischen Reifferscheid und Oberreifferscheid. Am 5. Oktober 1958 wurde der Soldatenfriedhof durch den damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Dr. Franz Meyers, eingeweiht. Die Zahl der hier bestatteten Personen war durch die Umbettung von Kriegstoten aus verstreut liegenden Einzelgräbern in der Umgebung inzwischen auf 1162 (heute 1163) Opfer des 2. Weltkrieges gestiegen. . Es sind deutsche und österreichische Soldaten, die im Winter 1944 / 45 bei den erbitterten Kämpfen am sogenannten Westwall und bei der "Ardennen-Offensive" fielen. Zwischen ihnen fanden auch zivile Bürger ihr Grab, die durch Granatbeschuss und Fliegerangriffe ihr Leben verloren, und die Männer, die nach Ende des Krieges als Minensucher den Tod fanden. Vielen der Gefallenen konnten die Kameraden während der fast pausenlosen Kämpfe nur hastig bereitete Grabstätten geben; viele Gefallene erhielten ein gemeinsames Grab. Oft war nicht einmal Zeit, die Gräber mit den Namen zu kennzeichnen. So blieben 269 der auf dem heutigen Ehrenfriedhof ruhenden Gefallenen, trotz aller Bemühungen um Identifizierung, namenlos.

 

Beschreibung des Friedhofes

 

Die Grabstätte liegt auf einem Hügel. Von dem Parkplatz führt ein Fußweg zu der Kriegsgräberstätte. Entlang des Eingangs ist eine niedrige Mauer aus Natursteine. Die restlichen Seiten sind mit Maschendrahtzaun, Bäumen und Sträuchern eingegrenzt.

Der Boden ist mit Rasen bedeckt.  Wie auch auf anderen Ehrenfriedhöfe stehen auch hier viele Bäume, Sträucher, Hecken und Blumenbeete.

 

Ein gepflasterter Weg führt zu erst zu einer Kapelle. Sie ist aus Eifelsteine erbaut. Die Decke besteht aus Hölzern der Eifel.

Links und rechts neben der Eingangstür sind in der Kapelle Wandzeichnungen, die Maria und das Jesu-Kind darstellen und auf der gegenüberliegenden Seite hält Maria den toten Jesus im Schoss. Jeweils ein Engel neigt sich Maria zu. 

Darüber steht der Spruch: " Mit jeder Geburt neigt sich der Himmel der Erde zu, der Tod aber ist nichts als Heimkehr." von der Künstlerin Gwendolyn L. Blume aus Sevelen (Niederrhein).

Gegenüber dem Eingang steht ein Altarstein. An der Wand über dem Altar hängt ein Holzkreuz.Eine Steinsitzbank lädt zum Verweilen und für ein stilles Gebet ein.


In langen Reihen, den Linien der Bergkuppe folgend, liegen die Gräber der einzeln bestatteten Toten. Für je zwei nebeneinander ruhende Tote wurde ein Kreuz aus Grauwacke gesetzt. Hinter dem Feld der Einzelgräber befinden sich am Rande einer Rasenfläche die Kameradengräber. Auf ihnen steht eine rechteckige Grabplatte. Unter einer alten Kiefer wird auf einer Sarkophagplatte dem Opfer der Gefallenen gedacht.

 

Als wir die Kriegsgräberstätte im November 2013 besuchten, lagen an allen Gräbern Blumengestecke. Auf der Sakrophagplatte lagen mehrere Kränze.

 

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© Loni Schneiders