Ehrenfriedhof Wuppertal - Barmen

1225 Opfer

 

Lönsstr. ; 42287 Wuppertal ( an der Bushaltestelle)

51.260445   7.206043

 

Auf dem Ehrenfriedhof Barmen, Lönsstraße, der bereits während des Ersten Weltkrieges angelegt und später durch den Barmer Professor Hans Fischer gestaltet wurde, ruhen insgesamt 1.225 deutsche und mehrere ausländische Kriegstote beider Weltkriege.

 

Hinzu kommt die 1921 entstandene Grabanlage für die 12 Barmer Opfer des Kapp-Putsches von 1920. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zerstört, wurde diese Anlage 1946 erneuert.

 

Im September 1914, wenige Wochen nach Beginn des Ersten Weltkrieges, wurde der Barmer Ehrenfriedhof an der damaligen Kohlen- und heutigen Lönsstraße angelegt. Er ist ca 3 ha. Groß. Vorausschauend hatten die „Stadtväter“  mit vielen Toten gerechnet, die in heimischer Erde bestattet werden sollten. Ein ungewöhnliches, jenseits aller Heldenromantik gestaltetes Werk des Barmer Stadtbaurates Heinrich Köhler. Die architektonische Gestaltung zeich­net einen Kirchengrundriss mit Längsschiff, Querschiff und Chor nach. In anderer Architektur wurde der Ehrenfriedhof 1916 in den Barmer Wald erweitert.

Der Barmer Ehrenfriedhof musste im Laufe des Jahrhunderts mehrfach erweitert werden: So folgten Gräber für Kriegsgefangene,­ Kapp-Putsch-Opfer, Gefallene des Zweiten Weltkriegs und ausländische Zwangsarbeiter.

Initiator des Ehrenfriedhofes war der Barmer Stadtbaurat Heinrich Köhler, der mit seinem Team, dem Stadtbauinspektor Dr. Richard Lipp und dem städtischen Architekten Jacob Richard Fischer-Ludwigsen nicht nur die Konzeption und Planung, sondern auch die Realisierung in kürzester Zeit auf einem vom Barmer Verschönerungsverein geschenkten Waldgrundstück bewerkstelligte.

Man betritt den Friedhof über eine hohe Treppe durch ein schmiedeeisernes Tor. Vor dem Eingang stehen seitlich 3 Tafel, auf denen eine Beschreibung der Grabstätte steht.

Vom Eingang schaut man direkt auf ein Ehrenmal. Es ist ein hoher steinerer Sockel, auf dem der Bergische Löwe aus Bronze thront. Das Ehrenmal ist eingerahmt durch eine in einem halbrund stehende Säulenpergola aus 10 dorischen Säulen.

Der Bronzelöwe wurde von Paul Wynand (1879-1956) geschaffen. Der Sockel trägt im oberen Teil eine Inschrift des Autors Willi Vesper (1882-1962), deren heute nicht mehr nachvollziehbare Sinngebung aus dem damaligen Geschichtsverständnis zu erklären ist:

"Hier schweige ein jeder von seinem Leid
und noch so großer Not
sind wir nicht alle zum Opfer bereit
und zu dem Tod.
Eines steht groß in den Himmel gebrannt:
alles darf untergehen, nicht Deutschland
unser Kinder- und Vaterland.
Deutschland muss bestehen.

Den Opfern der Weltkriege 1914 - 1918

1939 - 1945"

Der Ehrenfriedhof ist bedingt durch den bergansteigenden Boden in verschiedenen Terrassen angelegt mit breit angelegten, abgestuften Treppenaufgängen.

Der Ehrenfriedhof ist sehr gepflegt. Wege mit Kiessteinchen führen durch den Friedhof. Die Gräber liegen in einem Pflanzenbett und sind mit Rasen von den Wegen abgetrennt. Auf den Gräber liegen Steinplatten mit rundlichen oder quadratischen Bronzeplatten drauf. Teilweise steht nur der Name, der Rang und Geburts – und Todesdatum drauf, aber teilweise sind sie auch sehr ausführlich beschrieben, wie z.B.“ Ernst Bremer, Freiw. Krankenpfleger i. Kriegslaz. St. Quentin, Geb. z. Barmen a.3.11.1882, erkrankt in Frankreich, gest. a 10.11.1915 z. Hösel“.

Vom Ehrenmal führt eine Treppe zu einem Holzkreuz in einfacher strenger Form.

Im oberen Teil der Anlage sind noch weitere Grabstättenhaine.

 

Der Ehrenfriedhof, mit Mitteln des Landes NRW, der Stadt Wuppertal und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhalten, ist eine Stätte des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden:

" Aus der Vergangenheit für die Zukunft leben !"

 

Quelle:

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© Loni Schneiders