Kriegsgräberstätte Traunstein

1037 Kriegstote aus 73 verschiedenen Gemeinden fanden hier ihre letzte Ruhestätte, unter Ihnen 26 Soldaten des Ersten Weltkrieges. Auch 57 Opfer des Bombenangriffes auf die Stadt Traunstein am 18.04.1945 sind unter den Toten.

 

 

 

Adresse:

Hochkreuzstrasse

83362 Surberg-Hallabruck

47.872799, 12.655522

Die Stadt Traunstein erwarb das Grundstück am 3. November 1938 von Frau Maria Pohl, um eine Gartenanlage zu bauen. Das Grundstück ist 6653 m² groß. Die Gefallenen aus Traunstein und Umgebung wurden zunächst im städtischen Waldfriedhof Traunstein bestattet. Da die Instandsetzung auf dem Waldfriedhof zu teuer sein sollte, beschloss der Stadtrat, das benötigte Grundstück am Hohen Kreuz dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. zur kostenlosen Benützung zu überlassen. 1951 kamen der Volksbund und die Stadt Traunstein überein, einen Soldatenfriedhof auf der Gemarkung "Hohes Kreuz" anzulegen. Der Volksbund errichtete diese Kriegsgräberstätte im Einvernehmen mit der Bayerischen Staatsregierung. Verschiedene namhafte Künstler setzten ihr Können daran, den Kriegstoten des Chiemgaus eine würdige letzte Ruhestätte zu bereiten. Die feierliche Einweihung folgte am 30. Mai 1954, eine Generalsanierung fand 1994 ihren Abschluss.


1037 Kriegstote aus 73 verschiedenen Gemeinden der umliegenden Landkreise fanden hier ihre letzte Ruhestätte, unter Ihnen 26 Soldaten des Ersten Weltkrieges. Auch 57 Opfer des Bombenangriffes auf die Stadt Traunstein am 18.04.1945 sind unter den Toten.

Der Friedhof liegt auf einer Hangkante des Steilufers hoch über der Traun. Ein schmaler Fußpfad führt aus der Stadt die Hangkante empor, hin zur holzschindel-gedeckten Kapelle. Ein buntes Glasfenster lässt gedämpftes Licht in den hohen Raum, aus dessen Mitte die große steinerne Gestalt des Erzengels Michael ragt. Auf der Rundwand der Kapelle sind in Sgraffito die Namen der auf dem Friedhof bestatteten Toten verewigt. Auf einer Steinkonsole lag das Ehrenbuch der Gefallenen der Stadt Traunstein .
Das Buch war aus vergoldeten Messingplatten gefertigt und trägt die Aufschrift »Den hier Ruhenden zum Danke, den Angehörigen zum Troste«. Auf 16 Seiten sind die Namen und Daten von 517 gefallenen Traunsteinern, von 57 Opfern der Bombenangriffe und von 86 vermissten Traunsteiner Soldaten. 1968 verlegte man dieses Ehrenbuch zur Kriegergedächtniskirche in der Stadt und auf die leer gewordene Konsole im Ehrenfriedhof montierte man ein Besucherbuch.

 

Links neben der Kapelle ist eine Aussichtskanzel. Von hier schweift der Blick des Besuchers über die Stadt zu der nahe liegenden imposanten Kette der Chiemgauer Alpen.  
 

Ein weiterer Eingang befindet sich am Ende der Hochkreuzstrasse in Surberg-Hallabruck. Hier kann man auch parken.

 

Der Friedhof liegt inmitten uralter Eichen, Weißbuchen und anderer Laubbäume.

Verantwortlicher Architekt war Regierungsbaumeister Bruno Biehler aus München. Der Friedhof ist entlang des Steilhangs mit einer massiven Mauer eingefasst, die mit Steinplatten abgedeckt ist. Die anderen Seiten sind mit Holzzäunen mit Heckenbewachsung eingefasst. Die Gräber sind in einzelne Felder mit ca. 50 Gräbern aufgeteilt. Auf den leicht geschwungenen Gräberreihen erheben sich aus dem Pflanzenkleid von Johanniskraut und Lilien wie zur stillen Wacht symbolische Steinkreuzgruppen. Das Grab jedes Toten ist mit einer Namensplatte aus gebranntem Ton gekennzeichnet.  Jedes Feld liegt etwa drei Stufen über dem anderen und ist mit Stauden eingefasst.

Auf dem obersten Gräberfeld steht das beeindruckende 10 m hohe Hochkreuz, welches schon ca 1853 und 1859 hier errichtet wurde. Von hier oben aus hat man auch einen prachtvollen Rundblick auf die Stadt und nach Nordosten ist über eine Lichtung der Blick frei zu der nahegelegenen Ettendorfer Kirche mit ihrem schönen Zwiebelturm.

 

Quelle: Volksbund.de

            Der Ehrenfriedhof »Hohes Kreuz« wurde vor 50 Jahren eingeweiht - Chiemgau Blätter 2020 

 

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© Loni Schneiders