Belgischer Soldatenfriedhof Oeren

Belgische Militaire Begraafsplats Oeren

Auf der Belgischen Kriegsgräberstätte ruhen

509 belgische Gefallene des 1. WK, davon sind 6 unbekannt

 

Adresse:

Oerenstraat 21

B- 8690 Alveringem-Oeren

Westflandern

51.0239621   2.7042863

Historie

 

Oeren ist ein Ortsteil der Gemeinde Alveringem.

Alveringem war im 1.WK 4 Jahre lang ein Scheideweg zwischen Leben und Tod. Alveringem war der Logistikdrehpunkt für die Versorgung an der Front; die allerletzte Verteidigungslinie auf belgischem Territorium, Stützpunkt tausender Soldaten an der Front und allerletzte Ruhestätte auf einem Militärfriedhof.

Als provisorische Notlösung wurde im Sommer 1915 der Friedhof um die spätgotische Sint-Apollonia-Kerk angelegt, weil der Friedhof in Alveringem überfüllt war. Später wurden hier auch Gefallene aus Feldgräbern der Umgebung umgebettet.
Ursprüngliche ruhten hier 629 Opfer, 17 französische Opfer und 3 deutsche Opfer.

 

Auf dem Soldatenfriedhof standen 1918 ca. 104 Heldenhuldezerkje (Heldengrabsteine). Dies waren Grabsteine für flämische Opfer des 1.WK. Diese Heldengrabsteine wurden von dem Soldatenmaler Joe English entworfen und waren ein Symbol der flämischen nationalistischen Bewegung.

In der Nacht vom 9. – 10.Februar 1918 verschmierten Unbekannte die Buchstaben „AVV -VVK“ von 38 Grabsteine mit Zement. In der darauffolgenden Nacht übermalten flämische Gesinnte die Buchstaben wieder mit schwarzer Farbe.

Später wurde vereinbart, sich jedes Jahr wieder dort zu treffen, wo 2 beliebte flämische Tote begraben wurden“. Dies war der Beginn der Yser-Wallfahrt, die bis heute noch immer einmal jährlich stattfindet.

Am 26.August 1923 fand unter großem Interesse die 4. Yser-Wallfahrt in Oeren unter dem Motto „Wiedergutmachung für die geschändeten Gräber „statt. Die große Empörung über die Grabschändungen im Jahre 1918 trug sicherlich zum Durchbruch der Yser-Wallfahrt und war sogar die Grundlage für den Bau des Yser-Turmes in Diksmuide-Kaaskerke, welches direkt an der Ypern steht.

 

Der Soldatenfriedhof wurde ca. in den Jahren 1924 – 1925 in seiner jetzigen Form angelegt, nachdem die belgische Behörde den fast 29 Ar großen Friedhof beanspruchte. Im Jahre 1925 wurden die meisten Heldengrabsteine für den Bau einer Straße zum belgischen Soldatenfriedhof Adinkerke abgerissen und durch belgische Grabsteine ersetzt.

 

 Anlässlich des 90. Jahrestages des Waffenstillstandes und des Denkmalschutzes fand 2008 eine erste Gedenkfeier mit Angehörigen der Gefallenen statt. Diese Gedenkfeier findet alle 2 Jahre statt.

 

Beschreibung:

 

Oeren ist der kleinste belgischer Soldatenfriedhof in Westflandern.Heute ruhen auf der Grabstätte noch 509 Opfer des 1.WK, darunter 6 Unbekannte.

Den Friedhof betritt der Besucher durch ein Eingangstor. Oben auf dem Torbogen stehen die Jahreszahlen 1914 und 1918. Dazwischen ist ein Wappen mit dem Flämischen Löwen und einer Krone darüber.

Die Grabsteine stehen rund um die Sint-Apollonia-Kerk.

Die Gehwege sind mit Rasen bedeckt. Die Grabsteine stehen in einem Beet mit Rosensträuchern.

 

Die belgischen Grabsteine wurden 1920 von dem Brüsseler Architekten Simon entworfen. Oben sind die Steingrabsteine leicht gewölbt. Darunter ist das belgische Wappen. Auf einer Bronzetafel stehen die Inschrift teilweise in flämisch oder französisch.

 

Auf den französischen Inschriften steht:

Name,

Dienstgrad,

Regiment,

Geburts – und Sterbedatum und die Inschrift „ Mort pour la Belqique“.

 

Auf den flämischen Inschriften steht:

Name,

Dienstgrad,

Regiment,

Geburtsort und Geburtsdatum,

Sterbeort und Sterbedatum und „ Stierf voor Belgiee“

 

Aud der Kriegsgräberstätte stehen nur noch 5 Heldengrabsteine. Sie haben die Form eines keltischen Kreuzes. Oben steht:

AVV – VVK (alles voor Vlaanderen – Vlaanderen voor Kristus).

Darunter ist eine fliegende Möwe abgebildet, die sich auf die Studentenhymne „De Blauwevoet“ von Albrecht Rodebach bezieht.

Auf einer Bronzetafel stehen Name, Dienstgrad, Geburtsort, Geburtsdatum, Sterbeort und Sterbedatum.

Im Jahre 1965 wurde in der Kirche zum Gedenken an die Gefallenen ein von Ivo Bakelants gemachtes Buntglasfenster in der Kirche angebracht, Es befindet sich auf der Rückseite der Kirche und stellt einen trauernden Soldaten, der neben seinem Kameraden vor einer Kirche kniet. Über seinem Knie zerbricht er sein Gewehr.

 

Auf dem Friedhof liegt Major Felix Bastin. Bastin war Regimentsarzt 1. Klasse bei der 8. Arterillie. Er wurde tödlich getroffen, als er einen Soldaten in der Nähe vom Dodegang bei Kaaskerke retten wollte. Heute ruht er neben August Delveter, dem Soldaten, den er retten wollte.

 

Quelle:

www.oorlogserfgoedalverigem.be

http://www.wo1.be/nl/db-items/belgische-militaire-begraafplaats-oeren

 

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© Loni Schneiders