Kriegsgräberstätte Friedrichsfeld in Voerde /Ndrrh.

auch Ausländerfriedhof oder Franzosenfriedhof genannt

Auf dieser Kriegsgräberanlage ruhen 631 Opfer des 1. + 2. WK

Anschrift:

Alte Hünxer Str. / Am Franzosenfriedhof

46562 Voerde / Ndrrhn

51.632256  6.6.73471

Auf dieser Tafel steht: "

Dieser Friedhof, im Volksmund „Franzosenfriedhof“ genannt, wurde 1870 für die Festung Wesel und im Kriegsgefangenenlager Friedrichsfeld verstorbenen französischen Soldaten angelegt. Von den damals mehr als 10 000 gefangenen starben 248 Soldaten in den Wintermonaten 1870/71 und wurden hier beigesetzt. An diese Toten erinnert das von ihren Kameraden gestiftete Mahnmal auf dem alten Gräberfeld: „Zum Gedenken der in den Jahren 19870/71 gefallenen französischen Soldaten. Errichtet von ihren Landsleuten."

Während des Ersten Weltkrieges brachte man in Friedrichsfeld in einem dafür neu errichteten Lager erneut Kriegsgefangene unter. In den Jahren von 1914 – 1919 starben insgesamt 620 Soldaten. Sie wurden in einem neu geschaffenen Gräberfeld beigesetzt. Es waren Angehörige verschiedener Nationen: Franzosen, Russen, Engländer, Serben, Italiener, Portugiesen und Belgier. Die Franzosen hatten bereits 1914 am alten Mahnmal eine Erinnerungstafel  mit dem Text.“ Unseren Älteren. Die Soldaten von 1914.“ angebracht. Alle Gefangenen gemeinsam errichteten mit Unterstützung der deutschen Militärverwaltung das Ehrenmal in der Mitte des Friedhofes. Es wurde im Jahr 1916 eingeweiht. Der mahnende Text erinnert an die Verstorbenen Gefangenen aller im Lager untergebrachten Nationen. Einige Jahre später nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der größte Teil der Toten in ihre Heimatländer überführt.

Zu diesem Zeitpunkt nahm die damalige Gemeinde Voerde den Friedhof mit seinen verbliebenen Toten in ihre Obhut.

Im Zweiten Weltkrieg wurde in einem Teil des ehemaligen Truppenlagers ein Wohn-und Durchgangslager für zivile Zwangsarbeiter und  – arbeiterinnen aus von Deutschland besetzten Ländern eingerichtet. Die dort und in Aussenlagern Verstorbenen sind auf diesem Friedhof beerdigt worden. Ebenso fanden hier die Verstorbenen eines 1944 in Voerde errichteten Wohnlagers für Zwangsarbeiter der Rüstungsindustrie (Krupp, Essen), in der Hauptsache ukrainische Frauen und Männer, ihre letzte Ruhestätte. Ein Teil der Toten in diesem Gräberfeld aus dem Zweiten Weltkrieg sind 99 in den Lagern geborene Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Sie starben in der Hauptsache im Kriegswinter 1944/45 an Mangelernährung und Infektionskrankheiten. Neben diesen Toten liegen auch die Opfer eines Bombenangriffes der Allierten auf Friedrichsfeld unter den Zwangsarbeiter im Jahre 1945. Das Standesamt Voerde verzeichnete insgesamt 352 Tote, die in den Jahren 1941- 1945 auf diesem  Friedhof beigesetzt worden sind.

Der Friedhof erinnert eindringlich an Leid und Not, Kriege und Gewalt. Das tragische Schicksal der vielen Toten mahnt uns Lebende und fordert unseren Einsatz für die Schaffung einer friedvollen Welt."

 

 

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© Loni Schneiders