Les Eparges

Südöstlich von Verdun liegt der Hügel Les Eparges. In 346 m Höhe war er ein ausgezeichneter Beobachtungspunkt. Die Hügelkuppe ist ca. 100m lang, 1 m breit. Der Bergkamm erstreckt sich über ca. 700 m.  Er befindet sich nordöstlich des Saillantbogens von St. Mihiel. Von der Spitze der Anhöhe überblickt man weit die Ebene von Woevre.

Hier entwickelte im Ersten Weltkrieg ein langer verbitterter Kampf zwischen deutschen und französischen Soldaten um die Anhöhe, in denen zehntausende Menschen starben. Es waren einige Flächenkämpfe, jedoch hauptsächlich Minenkämpfe.  Die Hügelkuppe wurde durch Minen zerstört, deren Trichter von Punkt C bis zum Punkt X reichen; beide sind durch ein Monumente gekennzeichnet. Erst im September 1918 wurde der Eparges dank der Offensive der 1. amerikanischen Armee, die den Saillant befreite, erlöst.

Riesige Krater zeugen bis heute von der Wucht und Intensität der Sprengungen. Es ist ein komisches Gefühl, wenn man die Anhöhe hochfährt und rechts und links riesige Kraterlöcher zieht. Besonders das letzte Straßenstück zum Parkplatz am Punkt X führt die Straße ganz dicht an den alten Minenkrater vorbei.

 

Cimetiere Militaire du Trottoir

Wenn man die D 203a hochfährt, dann  sieht man am Fuße des Les Eparges links die französische Kriegsgräberstätte „Necropole Nationale du Trottoir“. Hier ruhen 2108 französische Soldaten, darunter 10 Muslimische. In einem Beinhaus liegen 852 Opfer. Der Friedhof hat eine Fläche von 8355m². Zwischen den beiden Weltkriegen  wurden die französischen Gefallenen aus den Militärfriedhöfen um Eparges und Mesnil-sous-les Cotes nach Necropole Nationale du Trottoir umgebettet. Er wurde 1958 vollständig erneuert.

Monument du 106e R.I.

Auf der Straße zur Kuppe trifft der Besucher auf ein erstes Monument, das sich von den Bäumen, oben auf einer Treppe, abhebt. Ein ca. 500m langer Fußweg führt zu dem Monument. Das Monument wurde von dem Bildhauer Maxime Real Del Sarte zu Ehren der "Rückkehrenden des 16. Inf. Reg." errichtet. Es stellt sich in Form einer Pyramide dar, die von einem menschlichen Kopf überragt wird. Magere Hände, Schädel und Kreuze zeugen von den Leiden derer, die die Kämpfe auf diesem blutigen Hang erlebt haben. Vorne zeigt das Flachrelief aus Bronze eine Frau mit Helm (soll wahrscheinlich Jeanne d´Arc darstellen), die einen Soldaten in einem Schoss stützt.

Monument a la Glorie du Genie

Weiter den Hügel hoch steht das „Monument a la Glorie du Genie“. Es wurde ursprünglich zum Gedächtnis  der Feuerwehrleute errichtet wurde, die bei den vielen Bränden während den schweren Minenkriegen ihr Leben im Großen Krieg verloren. Ursprünglich stand das Monument in Verdun, in der Nähe der Porte Chaussee.

Eine doppelte Mauer im Halbkreis befindet sich hinter sieben Spundwänden aus Beton. Auf der einen Seite erinnert ein Text an die Widmung, auf der anderen ist das Wappen der Zunft angebracht. Das Monument wurde von  vom Architekten E. Metz Fagnoni entworfen.

Monument du Point X Les Eparges

Vom Monument a la Glorie du Genie führt die Straße weiter hoch ganz dicht an Minenkratern vorbei zum höchsten Punkt. Vom Parkplatz aus gelangt man durch die Allee Comtesse de Cugnac zu dem Monument du Pont X. Es kommt ein „mulmiges Gefühl in den Bauch“, wenn man nun an den Minentrichter vorbeigeht.

Das Monument steht am Rande eines kleinen Vorplatzes. Von hier sieht man kilometerweit die Ebene der Woevre. Nun kann man verstehen, warum dieser Punkt strategisch sehr wertvoll war.

Das Denkmal hat einen Altar, der in einer Wand eingebaut ist, der von einem dreieckigen Giebel gekrönt ist. Oberhalb des Altars ist ein Kreuz eingemeißelt. Im Giebel steht: Les Eparges 1914 – 1918. Links und rechts neben dem Altar sind schwarze Marmorplatten befestigt zum Gedenken verschiedener Soldaten. Auf der Rückseite befindet sich ein Tiefrelief. Es zeigt einen Offizier ohne Kopfbedeckung, der mit seine Männer in den Kampf zieht. Darüber steht die Inschrift.“ A CEUX QUI N'ONT PAS DE TOMBE“. Das Relief stammt von der Bildhauerin Mina Fischer, spätere Gräfin de Cugnac. Sie hatte es zur Erinnerung an ihren Verlobten René gemacht, der im Krieg vermisst wurde. Die Gesichtszüge des Offiziers sollen die Gesichtszüge des Verlobten René sein.

Das Denkmal ist für all die jenigen gewidmet, „die kein Grab besitzen“.

Hinter dem Denkmal steht noch etwas abseits ein Altarstein. Hier ist eine Platte angebracht mit der Inschrift „ Ceux de Verdun a leurs Camarades“.

Monument du 302e R.I.

Neben dem Monument des Punkt X befindet sich neben einem Trichter eine kleine Bruchsteinmauer, in der eine Platte befestigt ist, auf der sich außer dem Kriegskreuz folgende Inschrift befindet:"302e R.I. 20 Septembre 1914, 21 Mars 1915. Les Anciens des 302e et 102e R.I." (302. Regiment 20.Sepbember 1914, 21. März 1915. Die Alten des 302. und 102. Regiments.)

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© Loni Schneiders